Herkömmliche Aktienindizes sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Das bedeutet, sie orientieren sich an der Vergangenheit. Unternehmen, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, sind in diesen Indizes daher zu stark vertreten, ganz gleich, wie gut sie für zukünftiges Wachstum aufgestellt sein mögen. Hingegen sind Unternehmen, die voraussichtlich von diesen Themen profitieren werden, oft unterrepräsentiert.
Nehmen wir beispielsweise die rasante Industrialisierung, die in vielen Schwellenländern in den 2000er-Jahren zu beobachten war. Sie unterstützte einen Superzyklus bei Rohstoffen, was die Aktienkurse und somit auch die Gewichtungen vieler Rohstoffunternehmen und ‑länder in Vergleichsindizes beflügelte. Zum Vergleich: Auf ihrem Höhepunkt Mitte 2008 machten Rohstoffe fast 25 % der globalen Aktienmärkte aus; heute stellen sie nur 8 %, da ihr Wert seit damals um etwa ein Drittel gefallen ist. Im Gegensatz dazu warfen Technologie- und Internetaktien im gleichen Zeitraum fast 300 % ab und stellen fast 23 % der globalen Vergleichsindizes, nachdem ihr Anteil 2008 nur 10 %1 betrug.
Es ist nicht unser Ziel, Anlegern mit diesem Beispiel das Offensichtliche aufzuzeigen, nämlich dass sie davon profitiert hätten, in Technologieaktien statt in Rohstoffunternehmen zu investieren. Vielmehr unterstreicht das Beispiel die Tatsache, dass langfristige Themen – in diesem Fall der rapide Fortschritt der technologischen Fähigkeiten und der Aufstieg der digitalen Wirtschaft – für Anleger zu herausragenden Ergebnissen
führen können.
Es lohnt sich, gründlicher darauf einzugehen, worauf sich diese Aussage begründet. Der Grund, warum langfristige Wachstumsthemen herausragende Ergebnisse für Aktienanleger erreichen, liegt darin, dass die Aktienrenditen langfristig durch die Unternehmensgewinne bestimmt werden. Bewertungskennzahlen und Währungen können sich zwar kurzfristig auf die Ergebnisse auswirken, aber auf der richtigen Seite für Wachstum und Disruption zu stehen, ist ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg.
Wie unten aus der Grafik hervorgeht, ist das der Grund, warum Unternehmen, die für Megatrends und langfristige Wachstumsthemen gut aufgestellt sind, sich so stark entwickelt haben. Unternehmen, deren Geschäftsmodelle davon beeinträchtigt wurden, hinkten dagegen deutlich hinterher.